Nachdem Tierschützer in ihrem Urlaub auf Lanzarote mit dem dort herrschenden Tierelend konfrontiert wurden, gründeten sie im Oktober 1994 die Tierhilfe SARA Lanzarote e.V., um die vor Ort tätigen Tierfreunde zu unterstützen. Während bei der Gründung etwa eine Hand voll Interessierter beteiligt waren, ist die Zahl der Mitglieder, die sich auf das gesamte Bundesgebiet verteilen, in den vergangenen 7 Jahren auf etwa dreihundert

gewachsen. Die wenigen aktiven Mitglieder sind zumeist berufstätig und widmen SARA oftmals ihre ganze Freizeit und manche sogar ihren Urlaub, denn neben der vielseitigen Werbung neuer Mitglieder und Spender fallen diverse Aufgaben an.

Viele Katzen und Hunde, die nach schwerem Schicksal zunächst eine Bleibe in der ständig überfüllten Perrera auf Lanzarote finden, werden nach Deutschland ausgeflogen und mit Hilfe einiger Tierheime und privater Pflegestellen in ein neues, liebevolles Zuhause vermittelt. Zudem besteht oft nur so die Möglichkeit, einem kranken oder verletzten Tier die notwendige medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Bei einem Tiertransport, bei dem man auf die Unterstützung hilfsbereiter Urlauber, die ein Tier begleiten, angewiesen ist, gibt es viel zu bedenken:

Der Vierbeiner muss am Flughafen in Empfang genommen werden. Oftmals landen die Flugzeuge erst am späten Abend, vielfach haben sie zudem Verspätung, so dass man nicht nur seinen Zeitplan danach einrichten, sondern auch mit langen Wartezeiten rechnen muss. Je nach Größe des anzukommenden Tieres sind zwei Personen nötig, um es per Auto an seinen Bestimmungsort zu bringen. Anschließend gilt es, leere Transportkisten wieder nach Lanzarote zurückzuschicken. Da diese dringend für den nächsten Vierbeiner benötigt werden, muss möglichst schnell ein Flug gebucht und die leeren Boxen, die oft mit gespendeten Hilfsgütern gefüllt werden und dementsprechend schwer sind, am Flughafen eingecheckt werden.

Ohne das Entgegenkommen der Fluggesellschaften, die Tiere sowie Boxen kostengünstig transportieren, könnten keine Vierbeiner ausgeflogen werden. Da es sich bei Transporten nur um eine Symptombehandlung handelt, die das Problem des Tierelends auf Lanzarote nicht löst, laufen auf vielseitige Bemühungen, Spenden zu sammeln, um finanzielle Unterstützung bei der Versorgung und der Sterilisation bzw. Kastration der auf Lanzarote lebenden Hunden und Katzen zu leisten und so das Übel an der Wurzel zu packen.

Nicht nur durch Informations- und Flohmarktstände, sondern auch durch das Aufstellen von Spendendosen in Tierarztpraxen und Geschäften, die Verbreitung von Informationsmaterial und Präsenz im Internet wird versucht, Aufmerksamkeit zu erregen und neue Mitglieder und Spender zu gewinnen. Darüber hinaus wurden bereits einige Reisebüros um Mithilfe gebeten, indem sie ein Infoblatt über SARA an potentielle Lanzarote-Touristen weiterreichen. Aus Angst, den Tourismus zu gefährden oder bei Zuhörern, Zuschauern oder Lesern auf Missbilligung zu stoßen, schrecken die Medien leider oft davor zurück, SARA Deutschland zu unterstützen. Nur gelegentlich werden kleine Artikel veröffentlicht.

Die Zusammenarbeit der aktiven Mitglieder läuft aufgrund der großen räumlichen Entfernungen größtenteils per Telefon oder Fax. Es wird dennoch versucht, so sparsam wie möglich zu arbeiten, das heißt etwa, Spender um kostenloses Büromaterial oder Kopien zu bitten. Mindestens einmal pro Jahr wird die Mitgliederversammlung einberufen, die Vorstandsmitglieder treffen sich in regelmäßigen Abständen. Die Protokollierung dieser Sitzungen ist nur ein kleiner Teil der umfangreichen, schriftlichen Arbeit:

Mindestens zweimal pro Jahr wird ein Rundschreiben an die Mitglieder und Spender verschickt, um sie mit aktuellen Informationen zu versorgen und um weitere Treue zu bitten. Darüber hinaus werden neue Interessenten und Mitglieder mit einem Brief begrüßt und mit Informationsmaterial versorgt. Spender werden mit einer Danksagung und einer Spendenquittung bedacht. Schriftliche Anfragen müssen beantwortet und offizielle Briefe verfasst werden.

Unabhängig von einer Mitgliedschaft besteht die Möglichkeit, für ein in der Perrera lebendes Tier ohne Vermittlungschance eine Patenschaft zu übernehmen. Neben einem Dankbrief erhalten Paten eine Urkunde mit einem Foto “ihres” Tieres.